TROLLING – SCHLEPPKÖDER

Beim Trolling auf schwedischen Seen kommen bei uns 4 Varianten an Trolling – Schleppköder zum Einsatz:

  1. Wobbler
  2. Löffel
  3. Köderfisch
  4. Schleppfliege
TROLLING – SCHLEPPKÖDER – WOBBLER

Wir benutzen als TROLLING – SCHLEPPKÖDER hauptsächlich Wobbler in Größen von ca. 2-25cm. Dies in allen möglichen Dekoren, Farben und Formen, von diversen Markenherstellern bis hin zu NoNames aus dem Wühltisch. Es ist alles dabei. Unabhängig davon unterteilen wir unsere Schlepp-Wobbler generell nur in 2 Kategorien, zu einem in Flachläufer und zum anderen in Tiefläufer. Davon benutzen wir vorrangig Wobbler mit der Eigenschaft Floating (Warum? Siehe Bootsmanöver), selten Suspending und Sinking-Modelle.

Flachläufer

sind bei uns Wobbler, die nicht tiefer als max. 2m beim Schleppen abtauchen. Diese setzen wir überwiegend am Downrigger ein. Dabei führen wir die Köder so, dass sie immer über dem Zielfisch laufen. Das kann zwischen 1-4m variieren, je nach Zielfisch, Unterwasserstruktur, Schleppgeschwindigkeit, Intuition und und und … ausprobieren.

Flachläufer benutzen wir auch am Sideplaner, wenn wir in flachen Wasserbereichen wie Uferzonen oder Schilfgürtel schleppen, damit wir keine Hänger provozieren.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Flachläufer Wobbler

Flachläufer erkennt man an ihrer steilen, kurzen und schmalen Tauchschaufel. In der Regel ist die Lauftiefe auf der Verpackung vermerkt, so die Theorie. Für die Praxis testen wir die Tauchtiefe entsprechend der Schlepplänge hinter dem Sinker austesten und vermerken es auf dem Köder.

Als Tiefläufer

bezeichnen wir unsere Wobbler, wenn sie tiefer als 2m beim Schleppen abtauchen. Diese Wobbler nehmen wir ausschließlich zum Schleppen am Sideplaner. Wir haben keine extrem tief laufenden Modelle. Bei max.5m Tauchtiefe ist bei uns Schluss. Nebenbei bemerkt, zweifeln wir generell die angegebenen Lauftiefen an. Da dies immer von der Schleppgeschwindigkeit, der Schlepplänge und dem Schnurdurchmesser abhängt. Und diese Angaben fehlen generell auf den Verpackungen. Um dies genau zu definieren, müsste man mit einem guten Echolot über die Teile mitfahren und alles genau wie oben beschrieben, protokolieren und auswerten. Deswegen verzichten wir auf die sogenannten Super-Diver, denn wir haben ja Downrigger! Mit denen geht das bedeutend besser und viel präziser.

Generell gilt, den passenden Tiefläufer zur anvisierten Schlepptiefe montieren.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Wobbler Tiefläufer

Tiefläufer haben eine lange, breite, im flachen Winkel angebrachte Tauchschaufel.

Wobbler mit dem Merkmal Floating sind Modelle die im Ruhezustand zur Wasseroberfläche aufsteigen, sie schwimmen auf.

Modelle mit dem Merkmal Suspending schweben im Wasser, sie bleiben auf der Tiefe stehen, wo sie zur Ruhe kommen. Theoretisch, manchmal steigen sie langsam auf oder sinken langsam ab. Das muss man beobachten und sollte es auf dem Wobbler mittels Edding vermerken.

Modelle mit dem Vermerk Sinking sinken bei Stillstand zum Grund ab.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – LÖFFEL / TROLLING-SPOON

Ein klassischer Schlepp-Köder ist der Spoon, der Schlepp-Löffel. Auch diese Teile haben wir von diversen Herstellern in diversen Ausführungen, Farben, Materialien und Dekoren. Große Unterscheidungen pflegen wir hier nicht. Wir setzen sie ausschließlich am Downrigger und immer zusammen mit Kettenwirbel ein. Wenn man das nicht berücksichtig, hat man über kurz oder lang einen ekligen Drall in der Hauptschnur, wo dann nur noch Auswechseln der Selben hilft.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Schlepplöffel, spoons Rhino Sebille VA Perlmut

Spoons, Schlepplöffel sind die Klassiker. Man sollte von den ihnen immer ein paar dabei haben. Hier eine kleine Auswahl von Rhino, Sebille und NoNames aus VA und Perlmutt (geht immer).

Löffel setzen wir ein, wenn es gezielt auf Salmoniden geht. Da hier mit höherer Geschwindigkeit geschleppt wird und Wobbler dann meist aussteigen. Mit dem Löffel auf Zander und Hecht zu schleppen ist auch immer ein Versuch wert, gerade wenn nichts auf Wobbler beißen will. Löffel aus Metall und Perlmutt-Muschel sind Sinking. Kunststofflöffel können Floating sein.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – KÖDERFISCH

Der tote Köderfisch ist der Top-Köder schlechthin. Weil, sieht aus wie Fisch, riecht nach Fisch, schmeckt nach Fisch, hey – ist Fisch!

Es macht immer Sinn, sich vor Ort mit frischen Köfis zu versorgen. Hierfür nutzen wir die Stippe, Senken und oder Reusen. Was wir damit überwiegend fangen, ist i.d.R. auch das, was unsere Zielfische mögen.

Den Einsatz von mitgebrachten gefrorenen Köfis halten wir auf Grund der Gewässer-Hygiene für bedenklich. Wir wollen hier nichts einschleppen, was hier nicht hin gehört. Siehe des Sterben der Edelkrebse in den 70iger Jahren.

Schlepp-Köfis sind von Natur aus Sinking, man kann sie mit Auftriebskörpern auf Floating pimpen.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Köderfisch Schleppsystem

Schleppsystem für Köderfisch von CORMORAN

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Köderfisch Schleppsystem Trolling Schleppköder Fisch

Also Köfi fangen, töten, in die Aufnahme montieren und dann wie einen Wobbler einsetzen

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Köderfisch Schleppsystem Trolling Schleppköder Fisch

Es sieht dann so aus.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Köderfisch Schleppsystem Trolling Schleppköder FischVouksi Raksi

Vouksi Raksi, ein finisches Schleppsystem für Köderfisch. Es ist etwas einfacher gebaut und einzusetzen.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – SCHLEPPFLIEGE

Schleppfliegen testen wir noch.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER Flasher dodger Schleppfliege

Wir wollen verschiedenen Montagen ausprobieren. Einmal mit vormontierten Dodger, und einmal mit einer Actiondisc. Wir sind echt auf die Ergebnisse gespannt…

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – KÖDERAUFBEWAHRUNG

Wir transportieren unsere Schleppköder ausschließlich in spezielle Baitboxes, wo die Köder übersichtlich ein gehangen werden können.

TROLLING - SCHLEPPKÖDER

Baitbox mit Einhängefächer

Trolling-Boot Köderbox

Baitbox-Köder-Transportkiste. Die Fächer und Wobbler sind nach Matrix-Manier nummeriert, so behält man System in der Sache.

TROLLING - SCHLEPPKÖDERGaffa-Tape

Wenn man seine Lieblings-Schleppköder öfters einsetzen und schnell zur Hand haben will, einfach einen Streifen Reparaturklebeband an die Bordwand kleben und die Köder mit der Hakenspitze im Klebeband fixieren!

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – KÖDERPRÄSENTATION

Wie tief, wie schnell und wie weit „draußen“ wir unsere Köder am Downrigger oder Sideplaner schleppen, können wir nicht präzise definieren. Wir lasssen uns von unseren Erfahrungen und Intuitionen lenken. Das Wetter, die Jahreszeit, die Tageszeit und u.a. auch die Fahreigenschaften des Bootes spielen da immer mit rein.

Hier ein paar Orientierungen:

  • Zielfisch Hecht:
    • Speed 1-4kn
    • Ködertiefe 1-3m über dem Echo
  • Zielfisch Zander:
    • Speed 1,5-2,5kn
    • Schlepptiefe 1-2m über dem Echo
  • Zielfisch Salmoniden:
    • Speed 2,5-5kn
    • Schlepptiefe bis zu 5m über dem Echo ist kein Problem
  • Wobbler am Downrigger
    • Speed i.d.R. 1 – 3kn,
    • Schlepplänge am Downrigger 2-12 m hinter dem Sinker, abhängig von der Tauchtiefe des Wobblers, der Schleppgeschwindigkeit und der angestrebten Höhe über dem Echo
    • man sollte die optimale Schleppgeschwindigkeit seiner Wobbler vorher austesten und mittels Permanent Marker auf ihn vermerken
    • fangen sie an zu rotieren, ist es man schnell
  • Wobbler am Sideplaner
    • Speed wie am Downrigger
    • Schlepplänge in Abhängigkeit der angestrebten Tauchtiefe, der verwendeten Schnur, der Schleppgeschwindigkeit, des verwendeten Wobblertypes 3-40m
  • Löffel:
    • kann man schneller als Wobbler schleppen,  i.d.R. bis zu 5kn
    • man kann sie natürlich auch langsam schleppen
    • Schlepplänge am Downrigger 2-10 m hinter dem Sinker, abhängig vom Gewicht des Löffels, der  Schleppgeschwindigkeit und der angestrebten Höhe über dem Echo
    • auch hier gilt, vorher testen und genau beobachten
    • fangen sie an zu rotieren, ist es man schnell

Wie immer gilt auch hier „learning by doing“. Probieren, testen, modifizieren ist jeden Tag angesagt. Man soll dem Köder auch seine Chance geben und nicht hektisch alle 5min die Teile austauschen. Lasst sie ruhig 20-30 min arbeiten, bevor man wechselt. Und Geduld bewahren, wenn sich mal nichts tut. Es gibt viele weitere Faktoren, wie das Wetter, die Wassertrübung, die Wassertemperatur usw. die Einfluss auf die Beißwilligkeit des Fisches haben. Also, Geduld macht Warten schön.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – BOOTSMANÖVER

Beim Trolling reicht es nicht aus, mit dem Boot stupide gerade aus über den See zu schippern. Die Köder laufen dabei brav hinter uns her, wobbeln, taumeln und tun das, was sie tun sollen, Reize erzeugen und das immer schön linear ohne Abwechslung. Man kann aber mehr tun, man kann dem Köder mit entsprechenden Fahrmanövern noch viel mehr Leben einhauchen. GIVE THE BAIT LIVE.

Zick-Zack zu fahren, bei Einhaltung seiner groben Richtung,  ist eine der gebräuchlichsten Varianten. Dabei bekommen die außen laufenden Köder in der Kurve mehr Speed (Zentrifugalkraft) und tauchen tiefer, die innen liegenden dagegen verlieren Speed und streben nach oben (darum Floating-Modelle einsetzen). Das Auf und Ab der Köder reizt unseren Zielfisch, nicht selten kommt bei solchen Manövern der Biss.

Der Zander-Stopp ist eine weitere Methode einen Anbiss zu provozieren. Sieht man auf seinem Sonar ein frisches, nach Zielfisch „riechendes“ Echo, kuppelt man den Motor aus und lässt das Boot auslaufen. Der Köder verliert an Speed und steigt auf, jetzt kann man mit einem Biss rechnen, nach ein paar Sekunden fährt man wieder an, der Köder nimmt wieder Fahrt auf und taucht ab, das ist die nächste Anbiss-Situation.

Desweitern kann man gezielt Scharkanten anfahren und kurz vorher abdrehen, dann wirkt der oben beschriebene Zick-Zack-Effekt. Oder man fährt bewusst über die Kante bzw. Unterwasserberg und passt schnellst möglich die Downrigger der Tiefensituation an, das ist auch ein Up-and-Down-Effekt. Dies sind riskante  Manöver, die viel Erfahrung und auch ein bisschen Mut zum Risiko und kalkulierten Materialverlust verlangen.

Bei diesen Manövern gilt es immer, besonders die Downrigger-Ruten zu beobachten, da hier die meisten Bisse erfolgen.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – KÖDERHÄNGER

Noch ein Nachtrag zum Thema Sinking, weil es auch etwas mit Fahrmanöver zu tun hat. Wir vermeiden meist den Einsatz sinkender Köder, da sie beim Bootsstopp zum Grund sinken und sich dort verhaken können. Klar, jeder Köder kann sich mal verhaken, wenn man z.B. nicht auf Tiefenänderung achtet oder mal ein Stellnetz erwischt. Das kommt vor und gehört dazu.

Da man beim Trolling meistens mehrere Ruten draußen hat, kommen Hänger gelegentlich vor. Hängt der Köder am Grund fest, heißt es Stopp (nur bei Flaute) oder langsamste Weiterfahrt (bei windigem Wetter) in die geplante Richtung und die freien Ruten einholen.

Gerade bei windigem Wetter, egal wie stark es bläst, ist es ratsam bei einem Hänger das Boot nicht zu stoppen. Der Wind wird dafür sorgen, dass ein gestopptes Boot sich dreht und unkontrolliert treibt. Die Köder (floating) kommen an die Oberfläche, an den Ruten bilden sich Schnurbögen und dabei wickelt sich unser komplettes Schlepp-Equipment um unser Boot und wenns dumm kommt, noch um die Schraube des Motors.

Das will man wirklich nicht!!! Das bedeutet unnötiger Material-, Köder- und Zeitverlust und unter Umständen Manövrierunfähigkeit. 

Bei windigem Wetter fährt man mit langsamster Geschwindigkeit in einer ungefährlichen Richtung weiter. Die Rollenbremse der Hänger-Rute stellt man so locker, dass problemlos Schnur freigegeben wird. Das ist der Grund warum alle Rollen, die man zum Schleppen nutzt, mindestens 300m Schurr drauf haben sollten.

Während man nun langsamst fährt, holt man schnell alle freien Ruten ein. Hat man alles drin, fährt man zurück und über die Stelle des Hängers hinweg, holt dabei die Schnur der Hängerrute ein und löst mit vorsichtigen Schlägen den Köder. Hilft das nicht, kann man es mit einem Wobbler-Retter versuchen. Hilft das auch nicht, bricht entweder die Schnur oder man nimmt das Messer.

Wobbler-Retter
TROLLING - SCHLEPPKÖDER Wobbler-Retter

Wobbler-Retter, davon gibt es diverse Modelle.

Den Wobbler-Retter hängt man in die Angelschnur ein. Am Retter selbst befestigt man auch eine wirklich stabile Leine. Den Retter lässt man an der gespannten Angelschnur zum verhakten Köder hinab und versucht mit den Drahtschlingen die Haken des Wobblers zu fassen. Hat man dies erreicht, wird mit kräftigen ruckartigen Zügen an der Leine des Retters versucht, den Wobbler zu lösen.

TROLLING – SCHLEPPKÖDER – LOCKMITTEL – TAUCHHILFEN

Lockmittel wie Dogder, Teaser und Flasher setzen wir z.Z. nicht ein. Wir haben es mehrmals versucht, aber ohne den geringsten Erfolg, jedenfalls auf Zander. Bei den Salmoniden sind wir bis dato auch ohne diese Teile klar gekommen. Wir werden es aber weiterhin gelegentlich probieren. Wir denken da z.B. beim Einsatz der Schleppfliege, mal sehen was da passiert.

Tauchhilfen wie Tauchscheiben oder Paravane halten wir für das Trolling auf Binnenseen für untauglich. Um auf Tiefe zu kommen, nutzten wir Downrigger. Da wir damit direkt unter dem Boot agieren und Dank Zählwerk am Downrigger und Echolot die Tiefe kontrollieren. Der Einsatz von Tauchhilfen am Sideplaner ist riskant, da man nie exakt weiß, wie tief es wirklich rechts oder links vom Boot ist und ob da nicht ein Felsen, Berg oder versunkener Baum unter Wasser lauert und Hänger provoziert.

EPILOG

Wir werden immer wieder gefragt, welche Köder die fängigsten sind, wo die Fische wann stehen, wann sie beißen und so weiter. Diese Fragen wollen und können wir nicht bis ins Detail beantworten, da es dafür keine klaren Aussagen gibt. Jeder erfahrene Angler weiß, dass jedes Gewässer seine Eigenheiten hat und sich diese ändern, wie das Wetter. Deswegen nutzen wir auch alles, was oben aufgeführt wird, in vielen Designs und Varianten. Wir schauen auch immer regelmäßig, was es Neues auf dem Markt gibt. In Schweden fahren wir nach Möglichkeit  in die regionalen Angelgeschäfte, schauen da, was geht und fragen die Verkäufer. Die sind in der Regel sehr hilfsbereit. Jedenfalls ist testen und ausprobieren täglich neu angesagt.

Wenn man mal wirklich nicht weiterkommt und frustriert ist, fragt kompetente Einheimische oder bucht einen Guide. Ein Guide kostet u.U. richtig Geld, macht aber meist auch richtig Sinn. Weil man auf der einen Seite neue interessante Methoden, Herangehensweisen und Ansichten erfährt und auf der anderen Seite spart man Zeit, Aufwand, Enttäuschung und meistens auch wieder Geld.

Material Trolling-Köder

TROLLING - SCHLEPPKÖDER

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