ANGELAUSRÜSTUNG

BEKLEIDUNG

Bei Bootsfahrten mit Temperaturen bis 18°C sind Floating-Anzüge mit passender Funktions-Unterwäsche generell empfehlenswert. Sie halten warm und bei leichtem Regen trocken. Sie sind winddicht, sorgen im Ernstfall für ausreichend Auftrieb und wirken einer schnellen Auskühlung entgegen. Aber Floating-Anzüge sind nicht 100% wasserdicht. Dies durften wir schon mehrmals erfahren. Bei lang anhaltenden Regengüssen kommt irgendwann und irgendwo die „Suppe“ durch und dann wird es unangenehm. Aus diesem Grund nehmen wir gummierte Regencapes oder -ponchos mit aufs Boot und ziehen sie über die Floaties, wenn sich ein stärkerer Regenguss ankündigt.

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Ausharren im Gewitterguß, nach 1 Stunde waren die Mullions durch…

Wird es wärmer und ist es trocken, kann man auf Floating-Anzüge verzichten. Dann trägt man „normal“. T-Shirt, lange oder kurze Hosen, Hitec-Funktionsklamotten, eben alles, was einem so liegt. Auf jeden Fall sollte Mann oder Frau zusätzlich eine Rettungsweste tragen, egal ob es eine Standard- oder eine Automatic-Weste ist. Warum? Die schwedischen Seen beherbergen oft Felsen, große Steine kurz unter der Wasseroberfläche, die man immer erst dann bemerkt, wenn man drauf gebrettert ist. Die Wirkung der Trägheitskräfte muss ich hier nicht beschreiben. Selbst bei geringer Schleppgeschwindigkeit kann man über Bord fallen. Man kann sich am Kopf stoßen, das Bewusstsein verlieren, ich will es nicht weiter ausmalen. Empfehlenswert sind generell Automatik-Westen, da sie weit weniger dick auftragen und die Bewegungsfreiheit kaum einschränken, mit 150N besser 275N Auftrieb,

Festes, geschlossenes Schuhwerk ist ein absolutes Muss auf dem Boot. Auf keinen Fall Sandalen, Flip-flops oder Ähnliches tragen. Wobbler, Drillinge und Messer liegen immer da, wo sie nicht hingehören.

Scheint die Sonne, ist eine Basecap oder ein Bandana als Kopfschutz unbedingt zu tragen. Man merkt das Fehlen spätestens abends, wenn die Kopfschmerzen einsetzen.

BRILLEN

Für die Augen sind gute Polarisationsbrillen sehr sinnvoll. Sie schützen gegen übermäßige UV-Belastung, sind ein guter Blendschutz und optimieren die Sichtigkeit im Wasser. Für Brillenträgen gibt es so etwas seit geraumer Zweit als so genannte Fit-Over-Brillen. Sehr praktische Teile, die man einfach über die normale Brille steckt.

NAVIGATION

Wir können es nicht oft genug wiederholen. Mit dem Einsatz guter Echolot- und GPS-Technik macht das Angeln, egal welcher Art, auf den großen Schwedischen See richtig Spaß und bringt den erhofften Erfolg.

Für die Navigation und Orientierung auf den Seen besorgen wir uns immer aktuelle und genaue Gewässerkarten. Wo es möglich ist, nutzen wir digitale Seekarten von Navionics oder C-Map. Die digitale Abdeckung solcher Karten kann man auf www.navionics.com oder c-map.com überprüfen. Hat man beides nicht, ist es hilfreich den See über Google-Earth oder ähnliches auszudrucken. Genaue Gewässerkenntnis hilft ungemein bei der Orientierung, beim Wiederfinden definierter Stellen oder beim Abstimmen mit euren Angel-Kollegen.

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H-Boje

Wenn man mit digitalen Seekarten arbeitet, sind wasserdichte GPS-Handgeräte oder GPS/Sonar-Kombi-Geräte optimal zur Orientierung, egal ob bei gutem oder schlechtem Wetter. Wir markieren so den Heimathafen, Hotspots und gefährlichen Stellen. Wir nutzen sie zur Geschwindigkeitsbestimmung und Tracking beim Schleppen. Für Handgeräte immer 2 Sätze Batterien oder Akkus einpacken, die Teile brauchen viel Energie.

Markierungsbojen, sogenannte H-Bojen, nehmen wir sehr gern zum Abstecken von Untiefen und Scharkanten auf dem Gewässerbereich vor unserem Angeldomizil. Das hilft beim „Ein- und Ausparken“ mit dem Boot und beim Ansitz-Angeln, um die richtigen Stellen anzuwerfen.

ANGELZEUGS

Die eigentliche Angelausrüstung nimmt bei den Schweden-Angler-Trips immer den größten Teil des Gesamtgepäcks ein. Hier planen wir immer genau und überlegt, um Transportplatz und -gewicht zu sparen und um unsere Transportkapazitäten optimal auszulasten.

Welche Ausrüstung zum eigentlichen Angeln gebraucht wird, findet ihr in den entsprechenden Rubriken unter Angeln in Schweden.

Es hat sich als praktikabel erwiesen, das komplette Equipment in stabilen Transportkisten und Futteralen systematisch zu verpacken und zu transportieren. Dafür gibt es wiederum spezifische Checklisten um die Übersicht zu behalten. Das gilt für die Vorbereitung zur Hin- und Rückfahrt, um nichts zu Hause oder in Schweden zu vergessen.

Wir achten auch darauf, das Equipment so zusammen zu stellen, das wir für alle geplanten Angelaktivitäten optimal ausgestattet sind, uns aber nicht überfrachten. Zum Beispiel muss nicht jeder Teilnehmer Ersatzruten und -rollen für das Schleppen oder Spinnen einpacken, denn Bruch oder Defekte kommen selten und meist nur bei minderer Qualität vor. Es ist hier ausreichend, wenn man eine Ersatzrute und eine Ersatzrolle pro Technik einpackt. Diese Aufgabe kann man im Team verteilen. Genauso muss auch nicht jeder seinen „persönlichen“ Angelkoffer mitschleppen, wenn da nur Kleinkram wie Wirbel, Karabiner, Crosslocks usw. verwart werden. Da reicht ein Koffer für alle.

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Der Rutenwald von Vittvik – viele Angler, verschiedene Fangtechniken, viele Ruten

ANGELKÖDER

Zur Angelausrüstung gehören natürlich auch Köder. Die Thematik Kunstköder wird schon in Trolling in Schweden und Spinnfischen in Schweden behandelt. Lebend-Köder wie Maden und Würmer besorgen wir uns in der Heimat. Hier achten wir auf absolute Frische beim Einkauf, die richtige Transportverpackung und eine geschlossene Kühlkette. Ansonsten hat man später sehr schnell nur noch Puppen und Matsch in der Verpackung. Würmer findet man auch ausreichend in Schwedens Natur.

Auf die Einfuhr von Köderfischen, egal ob gefrostet oder frisch, verzichten wir aus gewässerhygienischen Gründen. Wir versuchen sie frisch vor Ort mittels Köderfisch-Reusen und oder der Stippe zu fangen.

FISCH-KONSERVIERUNG

Nach einem erfolgreichen Angeltag muss der Fang versorgt werden. Manchmal warten die schwedischen Ferienhäuser mit extra eingerichteten Filetierplätzen auf. Wenn nicht, muss man entsprechend improvisieren. Unabhängig davon brauchen wir für die Verwertung des Fangs scharfe Filetiermesser, Messerschärfer, Fischschupper, eventuell Filetierbretter und wenn es dunkel wird – Licht. Für gutes Licht sorgen wir mit leistungsstarken LED-Kopflampen zur direkten Beleuchtung und für das Umfeld mit LED-Campinglampen, die man aufhängen und -stellen kann. Nicht vergessen,  ausreichend und die richtigen Batterien einpacken.

Sind unsere Filets geschnitten, kommen sie entweder für den sofortigen Genuss in die Pfanne oder werden für den heimischen Bedarf konserviert. Am besten lassen sich die frischen Filets mittels Vakuumieren und anschließendem Frosten haltbar machen. Diese speziellen Vakuumierfolien sind dickwandiger und dadurch viel stabiler als die herkömmlichen Gefrierbeutel oder -folien. Man bekommt sie auch als Schlauchware. So lassen sie sich ökonomischer verwerten und man spart Platz, da keine Luft mit eingefroren wird. Der eigentliche Clou aber ist das Vakuumieren selbst. Durch diese Technik wird dem Behältnis bis zu 99% der Luft entzogen, was für einen bedeutend längeren Geschmackserhalt und Lagerzeit sorgt, als beim üblichen Einfrieren.

Wichtig ist, zum Vakuumieren des Fisches muss selbiger so trocken wie möglich sein, um keine Flüssigkeit ins Gerät zu saugen. Das stellt man sicher, indem man den Fisch sorgfältig mit Küchenkrepp abtupft und in die Folie legt. Dann positioniert man einen ca. 2cm breiten Streifen gefalteten Bogen Küchenkrepps so quer in die Öffnung, dass er beim Vakuumieren die restliche Feuchtigkeit aufnimmt. Der Streifen verbleibt beim Verschweißen in der Folie und wird mit eingefroren. Oder man benutzt generell Geräte, die dafür ausgelegt sind, wie z.B. die von Lava, Caso oder Foodsaver.

 
SONSTIGES

Für den Transport des Gefriergutes setzen wir die COLEMAN XTREME Kühlbox ein. Diese passive Box ist bestens isoliert, handlich und stabil gebaut, fürs Angeln der ideale Begleiter. Zum Hältern von lebenden Fisch benutzen wir Setzkescher. Zum einem die klassischen aus normalen Netzmaterial für Friedfisch und zu anderem Setzkescher aus Drahtgeflecht für Aal, die am Bootssteg oder mit einer Boje an einer geeigneten Stelle (tief, schattig, kühl) positioniert werden.

Unsere ganze Erfahrung der letzten Jahre in Sachen Ausrüstung zum Angeln in Schweden findet ihr konzentriert und eingedampft in den Checklisten.

HIER GEHT ES ZU 

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