ECHOLOT/GPS – Grundgedanken
Von Anfang an haben wir mit Echoloten gearbeitet und über die Zeit viele verschiedene Hersteller, Modelle und Leistungsklassen ausprobiert. Seit 2007 beschäftigten wir uns auch ausgiebig mit diversen GPS-Geräten und digitalen Seekarten. Wir arbeiten sehr gern mit der ECHOLOT/GPS-Technik und verfolgen ihre Entwicklung sehr aufmerksam, aber auch kritisch. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rechentechnik rasant weiterentwickelt und Grenzen im Fortschritt sind nicht abzusehen. Sie wird permanent kleiner, leistungsfähiger und vielseitiger. Zur Bestimmung unserer Position, zum Wiederfinden definierter Orte nutzen wir das GPS und spezielle Kartensoftware. Es wurden neue Schnittstellen zur Kommunikation der Geräte untereinander entwickelt. Wir können hochauflösende Geber für den 2D und 3D-Bereich am Echolot nutzen. All dies und einiges mehr hat uns Angler viele neue und effiziente Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten beschert.
Wir stehen inzwischen vor den Fragen, wie viel und welche Technik braucht der Angler generell!? Hat der Fisch überhaupt noch eine Chance, dem Angler zu entkommen? Welchen Einfluss hat der Einsatz dieser Technik auf die Öko-Systeme?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand für die Anschaffung dieser sehr speziellen Hard- und Software und ihr rasanter moralischer und technischer Wertverlust!
Das sind Fragen und Fakten, die jeder für sich selber klar machen muss.
Wir selber setzen auf die ECHOLOT/GPS-Technik und glauben, dass der optimale Einsatz dieser Geräte dabei hilft:
- eine gute Orientierung für den See und die Sache zu bekommen
- die Sicherheit beim Angeln um ein Vielfaches zu erhöhen
- die Angel-Taktik und -Technik optimal auszurichten
Wir glauben nicht, dass man durch sie unbedingt mehr und oder größeren Fisch fängt. Denn dazu gehört unter anderem das nötige Fachwissen, die korrekete Anwendung, die passende Ausrüstung und das handwerkliche Können.
ECHOLOT/GPS – Anwendung
Wir wollen an dieser Stelle nicht erklären, wie die einzelnen Systeme funktionieren. Dazu findet man im Internet ausreichend Informationen.
Wir wollen uns hier der praktischen Seite des Einsatzes der ECHOLOT/GPS-Technik für das Trolling widmen.
Wofür brauchen wir diese Geräte beim Trolling?
Das Echolot benötigen wir, um zu wissen:
- Wie tief ist es aktuell unter dem Boot?
- Auf welcher Tiefe laufen meine Downrigger-Gewichte?
- Welche Struktur hat der Grund des Sees?
- Ist hier überhaupt Fisch?
- In welcher Tiefe steht der Fisch?
- Was habe ich für einen Bewuchs auf dem Seegrund?
- Wo ist die Scharrkante?
- Wie sieht z.B. mein Unterwasser-Berg aus?
- und vieles mehr
Ein GPS-Gerät benötigen wir für folgende Erkenntnisse:
- Wo bin ich aktuell?
- Wie schnell bin ich aktuell?
- Wo sind meine Hot Spots?
- Wie sieht mein Tracking aus?
- Bin ich noch auf meiner geplanten Rute?
- Zeig mir meinen Heimathafen, meinen Haus-Steg?
- Die viel versprechende Scharkante, wo war sie und wie gelange ich dahin?
- Warne mich vor gefährliche Stellen!
- Zeige mir das Tracking der letzten Tage!
- und vieles mehr
Wenn man das Trolling ernsthaft und sicher betreiben will, kommt man um den Einsatz von ECHOLOT/GPS nicht herum.
Sich dementsprechend auszurüsten hat aber seinen Preis. Für eine vernünftige Grundausstattung muss man mindestens ca. 1000€ einplanen. Hinzu kommt, dass der moralische Verschleiß dieser Technik enorm hoch ist, da hier die technische Entwicklung rasant voran schreitet und jedes Jahr neue Features auf den Markt geworfen werden. Wer diesbezüglich mit einer Anschaffung liebäugelt, sollte vorher genau abwägen, ob das Anmieten dieser Technik nicht doch der günstigere Weg ist. Warum:
- die Kosten sind bedeutend niedriger als beim Kauf
- man riskiert keinen Wertverlust
- man bekommt moderne, erprobte und komplette Systeme
- die Abwicklung ist unkompliziert
- es gibt professionelle Hilfestellung
Wer sich unbedingt solche Technik zulegen will, sollte auf jeden Fall im Vorfeld Beratung von einem erfahrenen Fachmann einholen.
ECHOLOT/GPS – Hardware
ECHOLOT/GPS-Technik gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Gute Hersteller wie unter anderem Lowrance, GARMIN und Humminbird bieten verschiedenste Modelle in unterschiedlichen Leistungs- und Preisklassen für den semiprofessionellen Bereich an.
Wir haben für uns festgestellt, dass erst Systeme ab 500W RMS Sonar-Leistung, hochauflösende Farbdisplays und CHIRP-Geber notwendig sind, um deutlich erkennbare Fischsicheln und Strukturen des Untergrunds in den für uns interessanten Tiefenbereichen darstellen zu können. Die Nutzung von GPS macht erst in Kombination mit digitalisierten Karten auf diesen Geräten Sinn. Die Kombination Touchscreen und Bedienungstasten erhöhen die Funktionalität der Geräte enorm.
Wir können und wollen an dieser Stelle keinen Hersteller und oder Gerätetyp favorisieren. Jeder hat diesbezüglich seine Erfahrungen und Präferenzen.
Die Schweden-Angler benutzen kombinierte Echolot-GPS-Geräte mit 9″-Touchscreen, da diese integrierten Systeme sehr effizient in der Anwendung und Bedienung sind.
ECHOLOT/GPS – Geber
Für das Trolling benutzten wir aktuell den Airmar TM150M solo.
Soll es genauer und aufschlußreicher werden, kommt das Airmar-StructuresScan-Set zum Einsatz.
Das Set besteht aus dem Airmar TM150M und LSS-2 HD Geber und wird zum professionellen Trolling, Spinn- und Vertikalangeln genutzt.
Der Airmar TM150M ist ein Medium CHIRP-Geber der im Bereich von 55-155kHz arbeitet. Die CHIRP- Technologie ist zur Zeit das Beste für den semiprofessionellen Bereich, wenn es um eine möglichst genaue und differenzierte Darstellung des Unterwassergeschehens geht.
Der LSS-2 HD Geber ist ein Geber-System, welches einen Sidescan für scharfe, detaillierte Seitensicht zu beiden Seiten in höherer Aufösung und eine klarere fotorealistische Sicht nach unten durch exklusive DownScan Imaging™ Technologie ermöglicht
Den StructureScan nutzen wir zur Darstellung der Bereiche bis zu 120m rechts und links vom Boot.
Geht es nach Norwegen benutzen wir den HST-DFSBL.
Mit diesem Geber erzielt man gute Darstellungen bis in Tiefen von 900m. Die Montage ist für eine Skrubbes-Geberstange ausgelegt.
ECHOLOT/GPS – Stromversorgung
Wir bauen unsere Sets generell als Portable, als mobile Version auf. Dafür montieren wir unser ECHOLOT/GPS-Kombi auf einen schlagfesten und wasserdichten Geräte-Koffer.
Zur Stromversorgung benötigt man für einen langen Angeltag 12V Akkumulatoren mit ca. 20Ah Kapazität. Abgesichert mit das Ganze mit einer 3A-Sicherung.
Das ganze Set packt man für die Benutzung in ein Softbag. Der Softbag sorgt für zusätzlichen Schutz gegen Stöße, Staub, Wasser und Sonneneinstrahlung. Man kann das Set damit sicher transportieren und hat zusätzlichen Stauraum für Handy, Kamera, Karten usw.
Um die Funktionalität zu erhöhen, macht die Montage einer USB-Buchse im Akku-Koffer Sinn. Dadurch kann man den fetten Akku als Powerbank zum Laden des Handys oder Ähnlichem nutzen.
ECHOLOT/GPS – Geberstangen
Den Echolot-Geber montieren wir an einer Geberstange mit Bootsklammer. Optimal dafür sind die Geberstangen mit einen drehbar gelagerten Stangenklammer. Falls man Kontakt mit einem Stein oder Grund hat, klappt dann die Stange nach hinten und bewahrt so den Geber vor Beschädigung.
Unsere Empfehlung hierfür sind u.a. die Teile von Skrubbes. Diese werden komplett aus Edelstahl gefertigt, sind extrem robust, funktionell durchdacht und halten am Boot.
Beim Trolling ist die optimalsten Stelle für die Montage der Geberstange 2-3m vor den Downriggern in Fahrtrichtung an der Seitenwand des Bootes.
Montiert man die Geber üblicher Weise am Heck des Bootes, wird es irgendwann Darstellungsprobleme auf dem Sonar geben. Das äußert sich in einer völlig unsinnigen Tiefenangabe gepaart mit einer verzerrten Darstellung auf dem Display. Diese Fehler bedingen sich durch die Drahtseile der Downrigger. Mit den heutigen sensiblen HD- und CHIRP-Gebern werden natürlich auch die Echos der schräg nach unten verlaufenden Stahlseile registriert. Aber aus bisher unerklärlichen Gründen kommen die Geräte damit nicht klar und produzieren „Blödsinn“. Zum Beispiel werden dann 2Fuß Tiefe angezeigt, obwohl man definitiv 30 Fuß unter dem Boot hat.
Das Problem kann man nur durch Versetzen der Geberstange nach vorn, wie oben beschrieben, lösen.
Gewässerkarten
Für die Navigation und Orientierung auf den Seen besorgen wir uns immer digitale Gewässerkarten und nutzen sie auf unseren Kombigeräten. Diese Karten sind viel aktueller, genauer und funktioneller im Einsatz als das gedruckte Material.
Wir nutzen diese Technik für unsere Standortbestimmung und für das Tracking. Auf den digitalen Karten markieren wir zum Beispiel Hotspot, gefährliche Bereiche, besondere Stellen, unseren Heimathafen.
Auf klassische Seekarten aus Papier verzichten wir aber denn noch nicht, da sie für unsere Tagesplanung einfach übersichtlicher sind. Desweiteren sind sie unser Backup, wenn die Technik einmal nicht funktioniert.
Die Abdeckung digitaler Gewässerkarten kann man unter anderem auf www.navionics.com oder www.c-map.com überprüfen.
Inzwischen gib es von Lowrance und Humminbird Möglichkeiten seine eigenen Gewässerkarten zu erstellen. Bei Lowrance kann man mit den entsprechenden Geräten seine Logfiles recorden (aufnehmen) und dann via Insight Genesis seine persönliche Karte von dem befahrenen Gewässer erstellen. Ähnlich funktioniert es bei Humminbird mit Geräten die Autochart unterstützten.
Aktuelle Lowrance-Geräte, die den SonarChart™ Live – Modus anbieten, gehen sogar einen Schritt weiter. Diese Geräte ermöglichen das Darstellen der Tiefenverhältnisse unter dem Boot in Echtzeit auf dem Display. Es werden dabei die Strukturen in einer bathymetrische HD-Karte mit 0,5m Auflösung während des Befahrens des Gewässers dargestellt. Sofort! Während man über den See fährt! Top!
Fazit
Sonar – GPS – digitale Seekarten, das klingt eindeutig nach Hightech, ist es auch. Immerhin leben wir im 21. Jahrhundert und die Technik ist da und man kann sie nutzten, man muss es aber nicht.
Aber wir empfehlen es!
Nach unseren Erfahrungen hilft die Technik sehr gut bei der Erhöhung der Sicherheit an Bord, für die Orientierung bei schlechtem Wetter oder nachts und bei der Effizienz der Angeltechnik.
Sie ist kein Garant für den Fisch des Lebens oder Unmengen an Bissen. Der Fisch entscheidet zum Schluss selbst, ob er den Köder nimmt oder nicht.
Wir glauben, dass der richtige Köder und seine Präsentation entscheidender sind, als der Einsatz spezieller Technik. Und das ist wirklich so! Auch wir hatten mal hin und wieder Schneider-Tage, trotz des neusten Hightech-Scheiß!!!
Übrigens…
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