Angeln in Schweden ist ein Traum. Neun Prozent der Fläche Schwedens sind Seen und Flüsse. In diesen unzähligen naturbelassenen Gewässern leben an die 40 verschiedene Fried- und Raubfischarten und das oft in erstaunlichen Mengen und Größen.
Die Schweden-Angler-Gewässer, die wir bis dato besucht haben, sind hier markiert.
Mälarsee, Schweden
Öresjön, Marks kommun, Provinz Västra Götaland, Schweden
Vittvik, Valdemarsviks kommun, Provinz Östergötland, Schweden
Nömmen, Nässjö kommun, Provinz Jönköping, Schweden
Sommen, Provinz Jönköping, Schweden
Kösen, Angelstad, Ljungby kommun, Provinz Kronoberg, Schweden
Åsnen, Provinz Kronoberg, Schweden
Bolmen, Provinz Kronoberg, Schweden
Fegen, Falkenbergs kommun, Provinz Halland, Schweden
Angeln in Schweden ist unheimlich befriedigend und entspannend. An einem dieser Gewässer in absoluter Abgeschiedenheit, Ruhe und Einsamkeit beim Ansitzen, Spinnen und oder Trolling die Natur zu genießen und dabei die Jagd auf den Fisch seines Lebens zu machen, ist einfach grandios.
Um das in Schweden erleben zu können, braucht man keine Prüfungen abzulegen oder irgendwelche jährlichen Beiträge zu zahlen. Nein, man kauft sich einfach eine zeit- und ortsgültige Angelkarte, die sogenannte Fiskekort und legt los. Die Preise für eine solche bewegen sich zwischen 150SEK bis 600SEK pro Woche. Sie variieren in Abhängigkeit von Ort, Besatz, Fangtechnik, Attraktivität des Gewässers und einigen anderen Faktoren.
Dem Aussteller ist es völlig egal, ob man Ahnung vom Angeln hat oder nicht. Ob man die richtige Ausrüstung hat oder nicht. Das interessiert in Schweden niemanden. Entweder man kann es oder man bucht sich einen Guide, der einem zeigt wie es geht. Oder aber man springt einfach ins „kalte Wasser“ und probiert sich aus. So haben wir es gemacht, ins „kalte Wasser“ gesprungen und später einen Guide konsultiert. Seit dem sind wir im Alleingang unterwegs und holen uns gelegentlich Anregungen aus diesem Internetz und der Fachpresse.
Angeltechniken
Wie komme ich an den Fisch? Das hängt eindeutig vom Willen, dem Können, der Ausrüstung und den gegeben Bedingungen ab.
Für Angelanfänger ist es am einfachsten, sich mit einer Posenrute an den Steg zu setzen und mit Wurm und Made seine ersten Erfahrungen zu machen. In der Regel hat man dabei gute Erfolge und kann sich ausprobieren.
Fortgeschrittene Angler sollten Erfahrungen im Trolling, Spinnangeln und oder Vertikalangeln mitbringen und sich darin versuchen, da dies die vorherrschenden und erfolgversprechensten Angelmethoden auf Raubfisch in Schweden sind.
Soll die Sache professionell angegangen werden, muss man sich in jedem Fall auf sein Gewässer und seinen Zielfisch gut vorbereiten.
Wie gehen wir vor?
- Wir nutzen ein genaue Tiefenkarte des Sees und ein Echolot. Optimal ist ein Fishfinder/Kartenplotter mit SonarChart-Live- oder C-Map-Live-Funktion inklusive einer passenden digitalen Tiefenkarte (Navionics+, C-Map) um unser Gewässer genau auszuloten und Hotspots zu finden und zu markieren
- Ein Boot, welches zu unserer Angeltechnik passt, haben wir uns beschafft.
- Wir haben die richtige Angelausrüstung und -köder für unsere Technik.
- Alle Informationen zu unserem See, dem zu erwartenden Wetter und seinen Besonderheiten sind uns bekannt.
Haben wir alles zusammen, hängt es nur noch von unserem handwerklichen Können und dem Wollen des Fischs ab. Toi, toi, toi…
ANGELREGELN
Um in Schweden zu Angeln braucht man für fast alle Gewässer die o.g. Fiskekort, weil diese Gewässer von Eigentümern mit Fischrechten, von Gemeinden und von Vereinigungen („fiskevårdsområdesföreningar“) gehegt und gepflegt werden. Das kostet natürlich Geld. An der Ostsee (mit Ausnahme einiger Fluss-Einmündungen) und in den fünf größten Binnenseen (Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön) wird für normales Freizeit- oder Sportfischen mit einer Handangel keine Angelkarte benötigt.
Auf der Fiskekort sind die geltenden Regeln für das jeweilige Gewässer vermerkt, wie Mindestmaße, Schonzeiten, Entnahmemengen, erlaubte Angeltechniken und einiges mehr.. Sie ist die persönliche Legitimation zum Angeln und muß beim Angeln immer mitgeführt werden.
Wo man diese Karte erwerben kann, erfährt man im Internet oder man fragt im örtlichen Lebensmittelladen oder in der örtlichen Tankstelle. Des Weiteren kann man für sehr viele schwedische Seen via www.ifiske.se seine Fiskekort im Vorfeld kaufen und spart sich so die Suche vor Ort. Dort findet man für sein Gewässer oft auch entsprechende Informationen zu Mindestmaßen, Schonzeiten, Sonderregelungen und so weiter.
Generell ist der Fischfang durch Fischereigesetz, Fischereiverordnung und FIFS, einer Sammlung von Regeln, herausgegeben vom Staatlichen Schwedischen Fischereiamt, rechtlich definiert. Diese Statuten enthalten Regeln und zahlreiche Hinweise, unter anderem zur Ausrüstung für Freizeitangler. Für das Fischen mit Netzen, Schleppangeln (mit und ohne Motor), Eisangeln und Ähnliches braucht man in der Regel eine besondere Erlaubnis. Diese kann man auch über www.ifiske.se erwerben. Will man sowieso Schleppen, sollte man gleich die Schleppkarten kaufen, diese gilt dann häufig auch für alle anderen Angelmethoden.
SCHWARZ ANGELN IN SCHWEDEN
Angeln ohne Fiskekort ist keine Option! Wird man erwischt (…und es wird kontrolliert), kann durchaus die Ausrüstung beschlagnahmt werden und eine saftige Strafgebühr verhängt werden. Da ist man in Schweden wirklich nicht zimperlich.
Beim Angeln hält man sich grundsätzlich an das schwedische Allemansrätten.
Rücksicht nehmen, nicht stören und nicht zerstören – ist hier die Devise.
Und bitte nicht übertreiben! Schwedische Gewässer sind wunderbar fischreich. Man kann viel Fisch fangen, aber wir sollten nicht mehr Fisch entnehmen, als wir für die Mahlzeiten an einem Tag benötigen. Generationen von Anglern nach uns werden es danken.
UNSER CREDO
Wenn wir in Schweden angekommen sind, wird sofort Quartier genommen und als nächstes werden die Boote ins Wasser geschoben, aufgetackelt und dann geht es sofort los mit Schleppen oder Trolling, wie man das hier nennt. Wir nehmen natürlich auch die Spinn-Rute in die Hand, wir angeln mit der Pose und bringen abends auch die Grund-Ruten aus.
Wir sind keine Kühltruhen- oder Fleischangler. Unser Ziel ist es nicht, tonnenweise Fisch mit nach Hause zu nehmen. Was wir wollen ist Entspannung, die grandiose schwedische Natur erleben, abends ein Filet in die Pfanne hauen und es bei einem leckeren Pils genießen, mehr nicht.
Dabei versuchen wir möglichst auf Luxus, wie zum Beispiel Fernsehen oder Whirlpool, zu verzichten. Das gilt allerdings nicht für unsere Ausrüstung, wo wir stets auf relativ aktuellem Stand der Technik sind und immer wieder sehr gerne Neues ausprobieren.
Und ääähh! Pssst! Hier können wir Dinge tun, die zu Hause undenkbar wären. Wie zum Beispiel, Schleppangeln mit Motorboot, tagelang nicht rasieren, ausgiebig am Sack kratzen, den Klodeckel nicht runter klappen.
Und darüber wollen wir hier berichten…
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letzte Änderung 03.03.24